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Genmanipulierte Babys: CRISPR-Schutz vor AIDS erhöht Risiko für andere Krankheiten – heise online

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Genmanipulierte Babys: CRISPR-Schutz vor AIDS erhöht Risiko für andere Krankheiten – heise online

He Jiankui wollte Kinder mit einem genetischen Schutz gegen AIDS erschaffen. Stattdessen könnte der seither in Ungnade gefallene chinesische Forscher ihre Lebenserwartung verkürzt haben. Das schreibt Technology Review online in „Chinesische CRISPR-Babys könnten vorzeitig sterben“. Wie Populationsgenetiker von der University of California in Berkeley im Fachjournal „Nature Medicine“ schreiben, haben Menschen mit doppelten-CCR5-Mutationen, die jenen von He Jiankui erzeugten Genvarianten ähneln, eine um 21 Prozent verminderte Chance, 76 Jahre alt zu werden. Zu diesem Ergebnis kamen Rasmus Nielsen und Kollege Xinzhu Wie bei der Auswertung der DNA und der Todesberichte von 400.000 Freiwilligen in der großen britischen Biobank. “Es ist eindeutig eine Mutation mit einer ziemlich starken Wirkung. Sie können nicht viele Mutationen dieser Art haben, sonst würden Sie nicht lange leben”, sagt Nielsen.

Das CCR5-Gen enthält die Bauanleitung für einen Rezeptor auf der Oberfläche von Immunzellen. Menschen, die von Natur aus zwei funktionsuntüchtige Kopien erben, scheinen weitgehend immun gegen einen verbreiteten HIV-Stamm zu sein. Dieser benötigt den Rezeptor, um in Zellen einzudringen. Diesen schützenden Effekt wollte der in den USA ausgebildete Biophysiker bei den Zwillingsmädchen nachahmen. Obwohl er die natürliche CCR5-Mutation nicht perfekt reproduzieren konnte, gelang es ihm, das Gen in menschlichen Embryonen zu schädigen. Zwei dieser Embryos wurden Anfang 2018 von seinem Team einer Frau eingesetzt, welche die Zwillinge später zur Welt brachte.

Allerdings haben viele Gene mehr als eine Aufgabe, so dass Veränderungen an ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit ungewollte Nebenwirkungen verursachen. So gibt es Hinweise darauf, dass CCR5-Mutationen Menschen auch anfälliger für andere Infektionen wie Influenza machen und ihre Erholung nach einem Schlaganfall beeinträchtigen können.

Mehr dazu in Technology Review online:

(vsz)


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